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Ausgabe #23
(Februar/März 1999)
Interview: Future Loop Foundation



Von Carsten Marmulla/Carsten Wiehle

 
HousePool:

Bitte stell' Dich doch einmal unseren Lesern vor. Wer bist Du, was bist Du und warum bist Du ?

Future Loop Foundation:

Ich bin Mark Barrot aus Sheffield in England. Ich bin Musiker und Produzent und mein Hauptprojekt ist Future Loop Foundation. Warum ich bin ? Natürlich um Musik zu machen !

 
HousePool:

Was bedeutet Future Loop Foundation ? Wie kam es zu dem Namen ?

Future Loop Foundation:

Als ich zum ersten Mal Demos an Plattenfirmen versendet habe, war es Ambietn Dub unter dem Namen Electronic Love Foundation. Als ich bei Planet Dog gesignt wurde, wollte ich den Namen ändern, aber es mußte schnell gehen und so habe ich halt ein wenig mit den Wörtern herumgespielt bis ich glücklich war und das eher zu Drum'n'Bass paßte.

 
HousePool:

Ist Future Loop Foundation ein Ein-Mann-Projekt oder produzierst Du auch mit anderen zusammen ?

Future Loop Foundation:

Future Loop Foundation bin ich alleine, obwohl ich einige zusätzliche Musiker einbringe, wenn ich z.B. einen Drummer brauche. Die anderen zwei Hauptbeteiligten, die relativ häufig involviert sind, sind Michael Dog als Co-Produzent und Darren Campbell, der häufig Bass oder Gitarre spielt und mit mir die Songs schreibt (z.B. "Omerta on conditions for living").

 
HousePool:

Wie würdest Du Deinen Sound einem gerade gelandetem Alien beschreiben ?

Future Loop Foundation:

Als Ausgangspunkt bei der Future Loop Foundation dient Drum'n'Bass, aber es ist deutlich vielseitiger als die Mehrzahl anderer Drum'n'Bass-Künstler.

 
HousePool:

Was bedeutet Dir Drum'n'Bass ?

Future Loop Foundation:

Drum 'n' Bass ist Musik zwischen 160 und 180 bpm und man kann dort beliebiges aufsetzen. Momentan programmieren viele Produzenten dabei die Beats selbst, aber ich bevorzuge es eigentlich, alte Loops zu benutzen, zu editieren und hinzuzufügen - ein alter Loop bringt einen speziellen Vibe in den jeweiligen Track.

 
HousePool:

Wie bist Du zur Drum'n'Bass-Szene gestoßen ?

Future Loop Foundation:

Ich habe Ambient-Musik gemacht und es fing an mich zu langweilen. Durch Zufall habe ich dann die frühe Bukem Platten auf Good Looking und das Guy Called Gerald Album "Black Secret Technology". Seitdem kam ich davon nicht mehr los, es schien mir wie eine natürliche Weiterentwicklung für Ambient zu sein.

 
HousePool:

Drum'n'Bass scheint sich in Großbritanien etabliert zu haben. Wie denkst Du über die deutsche Drum'n'Bass Szene ?

Future Loop Foundation:

Wenn ich nach Deutschland rüberkomme und ich dort Drum'n'Bass höre, ist das meiste Zeug aus England. Das einzige was ich aus Deutschland kenne sind die wirklich schweren Jungs namens Plantera oder so ähnlich - totaler Scheiß: Wenn ich mir Modemgeräusche über Beats anhören möchte, dann bleibe ich im Netz eingeloggt !!

 
HousePool:

Was denkst Du über House- und Techno-Musik und warum bevorzugst Du Drum'n'Bass ?

Future Loop Foundation:

Am Ende einens Tages ist Musik einfach Musik und das einzige, was interessiert, ist ob sie gut ist oder schlecht !? Als Produzent denke ich Drum'n'Bass befindet sich auf der Schneide der Dancemusik und viele Pruktionstechniken von Drum'n'Bass werden von anderen Formen der Dancemusik kopiert. Persönlich bin ich aber genauso glücklich wenn ich den Carpenters statt der Underground Resistance zuhöre.

 
HousePool:

Du hast vor einiger Zeit mal live im Radio gespielt. Was war das für ein Gefühl ?

Future Loop Foundation:

Es war das erste Mal, daß ich ein Live-Drum'n'Bass Auftritt auf Radio 1 in England hatte und es war wohl das einzigste Mal, daß ich richtig nervös war, weil es direkt live rausging und es war zwar wie eine normale Show, aber ohne die Emotionen des Publikums.

 
HousePool:

Auf der Innenseite des CD-Booklets findet man ein Zitat: "I live my life through the experience of others." Was bedeutet das für Dein Leben ?

Future Loop Foundation:

Es war eigentlich mehr ein Kommentar über das Leben im Moment, d.h. über die Popularität von Dingen wie Voyeur-Webcams und die ganzen Reality-TV-Shows. Es scheint als wenn nichts mehr heilig ist, keiner hat mehr ein Recht auf Privatssphäre.
Zum anderen bezieht es sich auf den Weg wie ich die FLF Tracks schreibe (in meinem Kopf läuft dabei vorher ein Film ab), ich nerve Leute immer damit mit Geschichten und Erfahrungen mitzuteilen.

 
HousePool:

Was sind Deine "conditions for living", Deine Lebensbedingungen ? Musik ?

Future Loop Foundation:

Checkt dazu meine Website unter www.futloop.demon.co.uk. Klick einfach auf das Album-Cover auf der Frontseite und findet es heraus.

 
HousePool:

Was glaubst Du ist die Essenz Deines Albums "Conditions for living" ?

Future Loop Foundation:

The Album handelt vom Leben am Rande des Jahrtausendwechsels und über das städtische Leben, das und alle langsam wahnsinnig werden läßt, wie ich glaube. Das Album ist sehr europäisch und ist stark beeinflußt durch Berlin und Prag. Ich wollte eine düstere Platte machen ohne groß auf techstep-Sounds zu setzen, sondern vielmehr durch starke Atmosphäre und mit dem emotionalen Inhalt der Tracks.

 
HousePool:

Hast Du neben der Future Loop Foundation noch andere Projekte ?

Future Loop Foundation:

Ich bin auch mit dem Songwriting und derm Produzieren für eine Girl-Pop-Group namens Supersister (sie werden bekannter werden als die Spice Girls !) beschäftigt. Zudem gibt es da noch ein neues geheimes Projekt mit Michael Dog.

 
HousePool:

Was für eine Studio-Ausstattung benutzt in der Regel um Deine Musik zu produzieren ?

Future Loop Foundation:

Eine komplette Auflistung findet man auf meiner Website. Mein Sampler ist sehr wichtig, ich habe einen neuen Akai S5000 bekommen und der ist fantastisch und der Yamaha Promix desK ist absolut lebenswichtig. Ich habe nicht allzu viel Equipment, aber alles wird immer benutzt. Ich glaube "Gear-Junkies" kaufen sich das ganze Zeug als ein Sicherheitsnetz. Stell' Dir vor Can oder Kraftwerk hätten all dieses Equipment vor 20 oder 25 Jahren zur Verfügung gehabt.

 
HousePool:

Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei Dir aus ?

Future Loop Foundation:

Wie ein typischer Tag abläuft, hängt davon ab, ob ich gerade auf Tour oder im Studio bin. Im Januar z.B. bin ich dabei neue FLF-Tracks aufzunehmen und ein paar Remixe zu machen. Normalerweise steht ich so gegen 12 Uhr auf und hänge erstmal sehr lange am Telefon um etliche Dinge geregelt zu kriegen und so bis gegen 19 Uhr abends arbeite ich dann im Studio. Danach mache ich dann einige Stunden Pause zum Essen, etc. und bin dann von 22 Uhr bis 3 Uhr morgens wieder an der Arbeit im Studio. Ich arbeite eigentlich lieber nachts.

 
HousePool:

Was können wir in nächster Zukunft von Dir erwarten ?

Future Loop Foundation:

Einige Remixe und dann im März eine neue FLF Single, die "Daddy Radical" heißen wird. Ab Februar gibt es dann auch viele Auftritte von mir, in Deutschland bin ich glaube ich im März.

 
HousePool:

Wir danken für das Interview !


(cm/cawi)


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